Es kommt ja sehr oft vor, dass ein Transvestit sich lange verborgen hält. Er versucht zuhause im Kämmerlein die ersten Schritte auf hohen Schuhen, beginnt vielleicht zaghaft die Lippen zu schminken und scheitert meist am Make up.
So ging es auch Josefine, bis sie „mich entdeckte“ und die Reise in die weibliche Freiheit begann.
„Ich sah aus wie ein Zombie, das was ich bisher geschminkt hatte, reichte grad mal für Fasching“ lacht Josefine und dreht sich vor dem Spiegel in meiner Garderobe. „Das geht fast allen so“ gebe ich zu bedenken und suche ein neues Outfit heraus.
Ein Abendkleid, eine neue Frisur und schicke Pumps zum Trippeln. Josefine geht in ihrer Weiblichkeit auf und stellt sich immer wieder mit ungläubigem Lächeln vor den Spiegel. „Das bin wirklich ich“ seufzt sie und dreht sich wie ein kleines Top-Modell vor der Kamera hin und her. Fotos machen wir ohne Ende. Josefines Kamera erleidet fast einen Kollaps, fiept und blinkt und schaltet auf Hochtour. Ein Fest-Tag für uns alle.
In einer Zeit wo alles immer schneller und teurer wird, bleibt hier alles wie es war. Und es wird täglich schöner. Hier kommt Frau zur Ruhe, findet Kleidchen und Schuhe. Wird federleicht, tanzt bis es reicht.
Da klingelt es schon wieder, Melinda auf der Suche nach Schuhen und einem Oberteil. Melinda geht erst mal raus auf den Balkon eine rauchen. Sandra, die heute ausgehen möchte, setzt sich plaudernd dazu und schenkt ihr sogar einen Lippenstift.
Ja so lieb sind meine Damen hier, sie unterstützen sich und führen keinen Zickenkrieg. Egal wie lange man sich kennt, es ist das, was sich Freundin nennt.
Hier herrscht Ruhe und Frieden und die Weiblichkeit zeigt sich von allen nur erdenklichen Seiten.
Die transnormale Oase verwöhnt ihre Kunden und schenkt ihnen die schönsten Stunden.